Hochwasser

Aus dem Zusammenspiel von Topographie, Untergrundverhältnissen und plötzlich auftretenden Starkregen resultierten jene Hochwasserereignisse, die immer wieder die Bevölkerung vor allem des Talbodens bedrohten und deren Güter verwüsteten. 

Die Ortschronik von Pöllau berichtet bereits 1894:

"Einen zweitweise für den Markt sehr fühlbaren Uibelstand bildet der sehr nahe an der ösltichen Ortsgemarkung vorbeifließende Safenbach. Für gewöhnlich ein sehr zahmes, nur wenige Schritte breites, überall leicht durchwatbares Gewässer, dass alljährlich bei anhaltender Dürre im Bereich des Ortes stellenweise ganz austrocknet, wird dasselbe bei Wolkenbrüchen im nördlichen Gehänge des Thalkessels plötzlich zu einem verheerenden Wildwasser, das mit seinen collossalen Geschiebe Brücken und Wege fortreißt und die Culturen der Uferbegleitung total verwüstet. Solche Hochwässer fanden in den letzten Dezenien statt in den Jahren: 1874, 1884 und 1892. Die dermalen von vereinzelten Anrainern vorgenommen Uferverkleidungen und Wasserwehren erwiesen sich bei solchen Hochwässern zumeist als ganz wirkungslos. Zu einer durchgreifenden, wirksamen Safenregulierung, welche auch die nördlich einmündenden Seitenbäche namentlich den Unterlauf des Pretisbaches zu umfassen hätte, fehlen die Mittel ..."

Auch der Blick zurück in die 60er und 70er Jahre dieses Jahrhunderts dokumentiert die zerstörerische Gewalt der Pöllauer Saifen bei Hochwasser. Ausgelöst durch mehrere Gewitter schwoll die Saifen in der Nacht vom 12. und 13. Juni 1966 zu einem stellenweise 50 m breiten, reißenden Fluss an, der unter anderem mehrere Stege und drei Straßenbrücken wegriss. Zahlreiche Häuser des Marktes Pöllau wurde vollkommen freigespült, an einigen Sellen war die Umfahrungsstraße unterbrochen. 

Gut zwei Monate später führt der teilweise auf fast 100 m Breite aufgeweitete Bach bei einem weiteren Katastrophenereignis sogar stehende Bäume mit sich. Im Juni 1979 durchflutete ein stellenweise hundertjährliches Hochwasserereignis das Pöllauer Tal. Nahezu 200 ha landwirtschaftliche Nutzflächen standen unter Wasser, ebenso wie eine große Anzahl von Häusern. Wieder riss der "Bach" zwei Brücken mit sich.